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Castellón |
Castellón ist die nördlichste Provinz der
Comunidad Valenciana, der autonomen Region
Valencia. Zu bestimmten historischen Zeiten
stand sie im Norden und Landesinneren stark
unter dem Einfluss von Aragonien (Aragón)
und Katalonien (Cataluña). Sandstrände und
Steilküsten bestimmen als komplementäre
Faktoren ihren Küstenstreifen. In gleicher
Weise oder vielleicht sogar noch mehr als
die maritime Szenerie faszinieren den
Besucher in Castellón die Steinlandschaften,
Gipfel, Burgen und Kapellen, die die Provinz
in ihrem Hinterland als mittelalterliches
Vermächtnis hütet. Mehr als 450.000
Einwohner, eine Fläche von 6679 qkm und eine
Bevölkerungsdichte von 67,97 Einwohnern pro
Quadratkilometer zählt diese Provinz, die
ein bemerkenswertes Gefälle zwischen ihrer
stark bevölkerten Küste und dem wenig
bewohnten Landesinneren aufweist. Die
meisten gröberen Städte sind in der
Küstenebene angesiedelt. In den wasserarmen
Regionen (secano) gibt es Ortschaften mit
nur 100 oder 200 Einwohnern und einsam
gelegene Einfamilien- Gehöfte, die hier als
masías bezeichnet werden.

Zwischen Vinaròs und Almenara an der Küste
und von Morella bis Segorbe, in Nord-
Süd-Richtung innerhalb der zerklüfteten
Hochlandregion des Hinterlandes, bietet
Castellón eine kontrastreiche Geografie, die
sie der geologischen Vielfalt ihrer Berge
und Ebenen und den erheblichen Unterschieden
zwischen den maritimen und den kontinentalen
Regionen verdankt. Ihr Relief ist in die
Verlängerung des Iberischen Randgebirges zum
Mittelmeer hin eingebettet, und somit nimmt
Castellón die zweite Stelle ein unter den
bergreichsten Provinzen Spaniens. Die
wichtigsten Gebirgsketten, in der
Betrachtung von Süden nach Norden hin, sind
die Sierra Espadán, im Küstenstreifen die
Sierra del Desierto de las Palmas und die
Sierra Irta, im Landesinnern das enorme
Massiv des Penyagolosa (der höchste Gipfel
der Provinz), ferner die Ausläufer der
Sierras, die La Tinença de Benifassà
umschlieben, und els Ports. Der grobe Fluss
von Castellón ist der Mijares, der in der
Sierra de Gúdar (Teruel) entspringt. Aber es
gibt auch noch andere Flüsse, mit kürzerem
Lauf, wie der Palancia, Monlleó, Cervol und
Sénia sowie die sogenannten ramblas, sandige
Taleinschnitte mit unregelmäbiger
Wasserführung in ihrem (meist trockenen)
Flussbett (Cervera und La Viuda).
Mediterran und ländlich, geniebt die Provinz
Castellón das ganze Jahr hindurch wohltuende
Temperaturen. In den hohen Bergregionen des
Nordens beschert der Winter herrlichen
Schnee. In der Küstenebene konzentrieren
sich bedeutende Städte. Sie sind die innere
Triebfeder für so dynamische Handelszweige
wie die Keramik-, Fliesen- und
Schuhindustrie oder die Weiterverarbeitung
innerhalb der Lebensmittelbranche, und nicht
zu vergessen der traditionelle
landwirtschaftliche Reichtum, allen voran
der Handel mit Zitrusfrüchten. Die Provinz
ist zweisprachig, man spricht Spanisch
(castellano) und die Regionalsprache
Valenciano, wie allgemein üblich in der
Comunidad Valenciana. Die Provinz Castellón
ist mit dem Auto und mit der Eisenbahn zu
erreichen. Zur Zeit hat sie noch keinen
Flughafen, doch ist dieser als Bauprojekt
geplant, in 30 km Entfernung von der
Hauptstadt. Die Anreise vom Meer her ist
auch selten, denn die Häfen verfügen nicht
über Linienverbindungen für Passagiere. Die
wichtigsten Verkehrsstraben sind an der
Küste die Autobahn E-15 A-7 und die
Nationalstrabe N- 340, im Landesinneren die
N-232 und N-234. |
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Geschichte
Castellón blickt auf eine interessante
Vorgeschichte zurück, wie die zahlreichen
archäologischen Grabungen und Funde wie auch
die vielen Höhlenund Felsmalereien bezeugen,
die während des 20. Jh. entdeckt und von der
UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Später, kurz vor Anbruch der christlichen
Ära, besetzten die Iberer, ein Kulturvolk
mit eigener Kunstentwicklung, Hügel und
Anhöhen, bis dann die Romanisierung dieses
Territorium durchzog, als man eine
befestigte Strabe, die Via Augusta, baute,
die Rom mit der Küste von Cádiz verband.
Jahrhundertelang lebten diese Regionen unter
maurischer Herrschaft und wurden ab dem 13.
Jh. durch Jakob I. (Jaime I), den König von
Aragón, rückerobert, der sie dann in das
neue Königreich Valencia eingliederte. Zu
Beginn des 18. Jh. führte die spanische
Monarchie ein zentralistisches System ein
und schaffte die mittelalterlichen
Privilegien ab. Erst im Jahre 1982, als das
Autonomie- Statut für die Comunidad
Valenciana verabschiedet wurde, kam es zur
Wiederherstellung einer rechtsfähigen
Selbstverwaltung. |
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